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Die RAGA und der Tanzsport
 


Als man im Jahre 1958 in der RAGA anfing, dem Tanzsport zu frönen, tat man dies zunächst innerhalb der Jugendabteilung. In den Jahren bis 1964 trainierte Doris Stockum eine Tanzgruppe, die auf den Sitzungen mit Schautänzen präsent war. Danach führten Gisela Wiegand und Gretel Krämer die Tanzgruppe, bis 1977 Gisela Schäfer diese übernahm.
Man zeigte den Schautanz „Jodel-Echo“ und trainierte erstmals eine Polka. Die Höhepunkte in diesen Jahren waren Auftritte als „Boney M.“ oder „Dschingis Khan“. Die Kinder- und Jugendgarde trat bei den RAGA-Sitzungen bis 1982 in der altbewährten „Straßenuniform“ auf. Im November 1982 entschied die Trainerin Gisela Schäfer mit Unterstützung einiger Eltern, neue Uniformen für die Jugendgarde mussten her. Es wurde getüftelt und entworfen, vieles wieder verworfen und endlich stand die neue Uniform fest.
Die Farben Rot/Weiß, das war Ehrensache; doch beim Rest waren die Unterschiede zum Vorgängermodell sehr deutlich. Statt des uni weißen Faltenrocks zierte jetzt die Mädchen ein 8 Bahnen Tellerrock, mit rot/goldenen Wellen am Rand. Die langen Schößchen waren verschwunden und durch fesche kurze ersetzt, alle ursprünglich roten Accessoires wurden durch rotgrundigen Goldlurex ersetzt, dazu Hut, Perücke und rote Schlupfstiefel. So marschierte die neue Jugendtanzgruppe im Februar 1983 auf der RAGA-Sitzung ein. Das war nahezu eine Revolution, so etwas hatte es noch nie gegeben. Mit den neuen Tanzuniformen stellten die Mädchen sogar die „Isenburger Watzen“ und das „1. Frankfurter Gardecorps“, die ebenfalls auf der Sitzung auftraten, schlichtweg in den Schatten. Aber, wie es meist ist, das Eine zieht unweigerlich etwas Anderes mit sich. Die Uniformen waren jetzt ein Traum, doch am tänzerischen Können der Gruppe gab es noch einiges zu verbessern. So entschloss sich der Verein, Theo Schramm und Edith Haidle (die schon die Roten Funken-Offenbach erfolgreich trainierten) vom MTC Sachsenhausen als Trainer zu verpflichten.
Eine neue Ära brach an. Bisher fing die Fastnacht im November an, 1x die Woche traf sich die Tanzgruppe und in 1-2 Stunden wurde für die RAGA-Sitzung ein Garde-und ein Schautanz einstudiert, da gab es immer viel zu lachen und ganz ernst war niemand. Ab Herbst 1984 wurde das Gardetanztraining etwas professioneller. Die Gruppe sollte zu exzellenten Turniertänzern ausgebildet werden, doch das Vorhaben scheiterte vorerst an den unerschütterlichen Dickschädeln der Tänzerinnen, die zwar liebend gerne viel besser geworden wären, denen aber der Spaß an der Fastnacht noch wichtiger war. Helga Kaiser, rief die 1. Offenbacher Gemeinschaftstanzgarde 1983 ins Leben, in der von allen Offenbacher Karnevalsvereinen (bis nach Sprendlingen) jeweils zwei Mädchen tanzen durften. Die RAGA war beim 1. Auftritt 1984 mit Gabriele Schäfer und Daniela Rohlinger vertreten. 1987 übernahm Theo Schramm das Amt von Helga Kaiser. Aus der RAGA wählte er Tamara Schiele und Martina Romeis, um ihren Verein zu repräsentieren, gab nach 3 Jahren auf und übergab das Training Edith Haidle, die 1986 auch das Schautanztraining übernahm. Gisela Schäfer, die bis zu dieser Zeit für so herrliche Schautänze wie z.B. 1984 den Haremstanz und 1985 einen Can-Can verantwortlich war, fing 1986 an, eine neue Kindertanzgruppe auf zu bauen. Die neue Chef-Trainerin Edith Haidle erwies sich als echter Gewinn, sie formte mit viel Fingerspitzengefühl die Gruppe und nahm sich sehr viel Zeit. Das neue Team vervollständigten Helga Stephan und Ingrid Schaub, die Betreuerfunktionen übernahmen. Da Gisela Schäfer als Kostümschneiderin wegfiel, lieh man die Fastnachtdienstagskostüme von den RAGA-Frauen, die diese freundlicherweise zur Verfügung stellten. Und so tanzten die Mädchen 1986 als goldene Clowns, 1987, erstmals im Büsing Palais, als Ungarn und 1988 als Mohren (mit solistischer Unterstützung von Oliver Schwarz vom MTC Sachsenhausen).
1989 kam Martina Romeis nach einem kurzen Ausflug zum MTC Sachsenhausen zurück zur RAGA und brachte zwei Tanzmajore mit. Ab diesem Zeitpunkt trug sie, in Kooperation mit Heike Rothbarth, die Verantwortung für die Schautanzkostüme und teilweise auch für die Tanzuniformen. Etwa zur gleichen Zeit wechselte auch das Betreuerteam, Ria und Joachim Schulz übernahmen die schwierige Gruppe. Die Besetzung der Gruppe wechselte ständig, weil das Training immer härter wurde. So mancher mochte sich dem Leistungsdruck nicht beugen. Doch die, die dabei blieben oder neu hinzu kamen und bereit waren, etwas Zeit, Fleiß und Schweiß zu investieren, wurden mit stetig wachsendem Erfolg belohnt.
So konnte man in der Offenbach Post lesen: „...zog die RAGA-Tanzsportgruppe wundervolle von Martina Romeis mit viel Phantasie aus Fetzen gefertigte Kostüme für ihren choreographisch geglückten Hexentanz an. Die erste „Rakete“ des Abends war der verdiente Lohn.“
Mit dem darauffolgendem „Gut und Böse“ Schau-tanz betraten sie 1991 absolutes Neuland. Denn bis da-hin gab es nur wenige Gruppen, die sich mit so-genanntem „Modern-Jazz“ auf ei-ne Karnevalsbühne trauten. Dementsprechend geteilt waren die Meinungen im Publikum. Die Gemüter wurden aber dann 1992 mit einem niedlichen Puppenstubentanz wie-der voll und ganz besänftigt.
Die Tanzgarde besuchte seit Mitte der 80er Jahre immer wieder mal ein Gardetanzturnier. Unter dem Motto: „Dabei sein ist alles“ kamen sie nie über die Leistungsgruppe B und hintere Platzierungen hinaus. (Leistungsgruppe C = schlechteste Leistungsgruppe; B, A, S = beste Leistungsgruppen). 1990 gab es dann erstmals gute Platzierungen, plötzlich machte das Training und das Tanzen wieder Spaß.
In dieser Zeit wurde die 1. Offenbacher Gemeinschaftstanzgarde, die nun unter der Leitung von Helma Dörr stand, wieder tatkräftig von RAGAisten unterstützt. Ulrike Meier geb. Schulz, Tanja Schäfer und Andrea Schäfer vertraten nun die Farben der RAGA.
Um die neusten Bewertungskriterien und Wertungsrichtlinien aktuell und schnell zu erfahren trat die RAGA am 15.10.1990 unter der Mitgliedsnummer 2209H als „Dynamyte” dem Deutschen Verband für Gardetanzsport e. V. kurz DVG bei.
Unser Tanzstil wurde immer sicherer und perfekter, dazu die tollen Uniformen, langsam stiegen wir zur A-Klasse auf, wir erhielten oftmals sogar S-Klasse-Wertungen und standen immer öfter mit Polka und Marsch auf dem Siegertreppchen. Für Ria und Joachim Schulz wurde die Betreuertätigkeit langsam zum Fulltime Job.
Joachim organisierte und koordinierte Training, Auftritte, Ausfahrten, Gardetage, Anmeldungen, Fahrgelegenheiten und – ganz -wichtig – die Abgabe der Turniertanzausweise. Ca. 15 Min. vor Tanz-beginn sollte die gesamte Gruppe mit Betreuer und Tanzausweisen zur Kontrolle bei der Turnierleitung gleich neben dem Bühnenaufgang erscheinen. Meistens stand unser lieber, ruhiger und nervenstarker Joachim alleine dort, während der Rest noch ein „Kippchen“ rauchte oder sich vor dem Saal mit anderen unterhielt. Man konnte dann in Joachims Gesicht die Farben der RAGA hautnah erleben, rot vor Wut und weiß vor Schreck (abwechselnd und nacheinander). Ria hielt Händchen, trocknete Tränen, schrieb Wertungen auf und schimpfte über ungerechte und blinde Wertungsrichter. Sie fuhr auch schon mal mit einem großen Unfallwagen und einer knielädierten Tanja Schäfer, die während des Tanzes verunglückte, ins Hofheimer Krankenhaus. Nach ihrer Rückkehr mussten wir mit ihr bis zur Turnierleitung, weil sie uns nicht glauben wollte, dass wir von insgesamt 9 startenden Gruppen trotz Tanjas Sturzes souverän den 1. Platz ertanzt hatten. Trainerin Edith Haidle war begeistert von der sich immer mehr steigernden Gruppe und verstärkte das Training, indem sie uns im Herbst 1991 und 1992 für je 4 Tage in ein Trainings-lager schickte. Wir scheuten weder Kosten, Mühen noch Muskelkater und kämpften uns durch die harten langen Trainingseinheiten, die uns und vor allem unseren Beinen wirklich das letzte abverlangten. Aber um bei Turnieren erfolgreich abzuschneiden, muss wirklich sehr hart trainiert werden.
Leider war Edith Haidle durch ihre Jury-tätigkeit bei Turnieren und ihr Engagement in der Sachsenhäuser Stadtzeitung „Das Blätt-chen“ oftmals nicht anwesend, um die Gruppe zu trainieren oder notfalls den Tanz umzustellen, wenn durch Verletzung oder Krankheit jemand ausfiel. Diesen Part über-nahm Martina Romeis, die durch geschicktes „taktieren“ und „drangsalieren“ die Gruppe zu noch besseren -Leistungen antrieb. Nun könnte man annehmen, es gab neben dem Tanztraining, den vielen Auftritten und den Stick- und Nähtreffs keinerlei sonstige Aktivitäten, weit gefehlt! Die Gruppe organisierte einen Verkaufsstand mit Haargummis, bestickt Plüschbären und Clowns, um am Mainuferfest und am Berjeler Altstadtfest etwas Geld zum Auschmücken der Kostüme zu verdienen. Man feierte Nikolaus-Partys und Geburtstage zusammen, ging Schlittschuhlaufen und traf sich zum gemütlichen Beisammensein und Tratschen in einer Berjeler Kneipe.
Aber das Training wurde immer zeitaufwändiger, manchmal traf man sich bis zu 3x die Woche und von November bis Mai gab es kaum ein freies Wochenende: Sitzungen, Turniere, Gardetage und Straßen-umzüge. Andere Freizeitaktivitäten und Freunde kamen zu kurz. Auch änderten sich die Rahmenbedingungen: Erfolg hatte man nur mit mindestens 4 Tanzmajoren (Die „Dynamites“ hatten nur 2 und keinen Zulauf in Sicht), außerdem sollten die wunderbaren Tanzuniformen Stretchbodys mit Röcken weichen. Aus diesen Gründen und getreu dem Motto „Wenn es am schönsten ist soll man aufhören“, denn 1992 und 1993 waren die erfolgreichsten Jahre der „Dynamites“, beschloss die Gruppe im Mai 1993 schweren Herzens, sich aufzulösen.
1995 entstand aus der Gruppe um Gisela Schäfer die heutige Tanzsportabteilung. In den ersten beiden Jahren holte man Kerstin Fickel von der Sonnau als Trainerin zur RAGA. Danach übernahm Sandra Ortmann das Training, bis 1999 Petra Schindler das Polkatraining übernahm. Mit ihr konnte auch diese Gruppe beachtliche Erfolge einfahren, so stieg man 2001 in die A-Klasse auf.
2003 ertanzte man sich die Qualifikation zur Teilnahme an den Hessenmeisterschaften und belegte dort einen achtbaren 8. Platz. Sandra Ortmann zeichnete verantwortlich für die wunderbaren Schautänze wie z.B. einen Flamenco oder im Jahre 2002 eine Samba. Gemeinsam mit Christine Kress hat sie eine weitere Jugendgruppe installiert, die ebenfalls mit wunderbaren Schautänzen die RAGA-Bühne ziert.
Nach wie vor liegt die Gesamtverantwortung in den Händen von Gisela Schäfer, die unterstützt von ihrem Mann Adolf (Atsche) und ihrer Tochter Gabi sowie unter Mithilfe von Christel Jahr, Mona Mühlsteph und Irma Rak die Tanzsportabteilung zu einer leistungsstarken Truppe entwickelt hat. Im Jahre 1986 stellten Gisela Schäfer und Gabriele Schäfer erneut eine Kindertanzgruppe zusammen, die auf diversen Tanzturnieren sehr erfolgreich auftrat und mit Pokalen und Urkunden ihre Teilnahmen krönten.
1995 entschloss man sich, offiziell eine neue Tanzsportabteilung zu gründen. Man engagierte Kerstin Fickel (Sonnau) die zwei Jahre lang die Abteilung trainierte. Danach übernahm Sandra Ortmann das Training.
1999 wurde Petra Schindler, ausgebildete Trainerin und Schiedsrichterein im D. V. G. verpflichtet. Mit ihr gelang 2001 der ganz große Erfolg, der Aufstieg in die A-Klasse.
Um den hohen Anforderungen im Tanzsport zu genügen, wurde 2002 ein 3-tägiges Trainingslager veranstaltet. Das erfolgreiche Ergebnis dieses Trainingslagers war 2003 die Qualifikation zur Hessenmeisterschaft.
Gisela Schäfer. Unterstützt wird sie von Irma Rak, die für die Frisuren zuständig ist, von Christel Jahr, Andrea Leim und Jutta Ross die den Fahrdienst organisieren und von Mona Mühlstep die Gisela Schäfer beim Nähen der Kostüme eine große Hilfe ist.

2004 gab es wieder eine Änderung. Aufgrund der Satzungen des Garde Tanzsports hat man sich 2003 entschlossen. einen eigenständigen Verein zu gründen. Um an den Turnieren des DVG teilnehmen zu können. Am 04.02.2004 genau 100 Jahre nach Bestehen der Ranzengarde gründete sich die TSV-RAGA-BÜRGEL e.V.  Wir waren 2003 auf der Hessenmeisterschaft und erwarben uns die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft  und belegten den 4 Platz .Petra Schindler, Mark Schmoll trainierten bis 2005. Ab 2005 trainierte die Polka Gruppe Petra Schindler Schautanz und Sandra  die Kindertanzgruppe.
2006 und 2007 trainierte Sandra Ortmann Schautanz und die  Polka Gruppe und Christine Kress Schautanz Jugend.. Bis 2006 ging die  Polka Gruppe auf Turniere. 2007 kam Karim Rahmani als Hip-Hop Trainer mit einem Hip-Hop waren wir 2009 zu sehen. Miriam Petras kam 2009 und trainierte Schautanz Modern,
Guntida Rombach  tanzte eine Polka Solo dabei wurde Miriam Petras von Mark Schmoll unterstützt.
2007 , 2008 ,2009 ging Guntida auf Turniere. 2010 übernimmt Claudia Latzke, da Miriam Petras aus beruflichen Gründen aufhört.
Wir haben jetzt zwei Tanzgruppen und  tanzen jeweils Polka und Schautanz. Einmal im Jahr fahren wir ins Trainingslager, da gibt es viel Training und sehr viel Spaß. Unser Maskottchen ist die Helena.
Ich bedanke mich bei allen Helfern, beim Vorstand und ganz besonders bei der Ranzengarde für die finanzielle Unterstützung.

Nach wie vor leitet Gisela Schäfer als Vorsitzende den TSV RAGA sehr erfolgreich. Dafür ganz herzlichen Dank.

anno 2010

 

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