RAGA on Tour 2024
Ragaleut sind überall
Ein paar Impressionen
vom Bodensee
RAGA Herbstreise an den Bodensee 16.09.- 20.09.2024
Ein Reisebericht von Frank Kromm – Bilder: Wolfgang Zühlke
Montag, 16.09.2024
Auch in diesem Jahr stand wieder ein Raga -Ausflug auf dem Plan. Ziel der Tour war diesmal der Bodensee.
Man traf sich wie gewohnt um 08.00h am Friedhofsparkplatz in Bürgel. Schnell wurden Koffer und Proviant verstaut, sodass wir zügig mit unserem Tourbus, dieses Jahr gesteuert von Helmut, starten konnten. Bestimmungsort war das Central Hotel in Feldkirch, Österreich im Bundesland Voralberg. Nachdem jeder seinen Sitzplatz eingenommen und Fred einige einführende Worte an uns gerichtet hatte, wurde auch sogleich unser gewohntes „Guten Morgen“ Lied geschmettert. Die ersten Getränke wurden geordert, und unser Bordpersonal (Carlo, Wolfgang und Frank) traten erstmals positiv in Erscheinung. Der erste Zwischenstopp, am Rasthof Ohrenbach, bescherte uns auch das mit Vorfreude erwartete Sektfrühstück, gesponsert von Hannelore, Erwin, Andrea Klaus, Irmgard und Stefan. Auch unsere neue KaffeeFee Elke hatte Ihren Dienst erfolgreich absolviert. Gesättigt und bestens gelaunt (infolge des Sektes?) nahmen wir die Weiterfahrt auf. Da Helmut auf Grund der gesetzlichen Vorgaben, einen weiteren Zwischenstopp einlegen musste, entschieden wir uns für einen kurzen Besuch in Ulm. Leider hatte es der Wettergott nicht gut gemeint (welches sich noch ändern sollte). Nach einem Besuch des Ulmer Münsters trotteten einige bei Nieselregen und max. 12°C durch die Altstadt, um ein gemütliches Lokal aufzusuchen, sich aufzuwärmen oder den Durst zu stillen. Nach ca. 1 Std. Aufenthalt, traten wir die Weiterfahrt zu unserem Hotel an, welches wir nach einer ruhigen Fahrt ohne besonderen Vorkommnisse pünktlich erreichten. Das Abendessen wurde im ca. 200m entfernten Best Western Hotel eingenommen. Gesättigt pausierten einige noch ein Weilchen an der Bar in unserem Hotel, ehe auch diese, leicht erschöpft, den Weg ins Zimmer fanden.
Dienstag, 17.09.2024
Nach einem Frühstück, dass alles zu bieten hatte, brachen wir zu einer Stadtführung in Feldkirch auf. Aufgeteilt in 2 Gruppen begleiteten uns zwei ortskundige Reiseführer durch die schöne Altstadt und vermittelten Wissenswertens über die Stadtgeschichte. Etwas verspätet traten wir unsere Weiterfahrt nach Bregenz an. Hier stand ein Besuch der Seebühne auf dem Programm. Auch hier wurden wir wieder in zwei Gruppen aufgeteilt und jeweils von einem Guide begleitet. Wir starteten mit einer Besichtigung des Festspielhauses und gelangten unter anderem in den mit 1700 Zuschauern fassenden großen Saal. Hier befindet sich während des Theaterbetriebes auf der Seebühne das komplette Orchester samt Dirigenten. Mittels modernster Übertragungstechnik wird die Musik auf hunderte von Lautsprechern auf Bühne und Zuschauertribüne übertragen.
Das Festspielhaus dient während der Festspiele auch als Ausweichspielstätte bei schlechtem Wetter, als Spielstätte weiterer Opernproduktionen und als Aufführungsstätte für Orchesterkonzerte.
Von den Logen im Hause hatten wir einen atemberaubenden Ausblick auf die knapp 7000 Zuschauern fassende Tribüne und die weltweit größte Seebühne, bekannt durch im zwei Jahres Rhythmus wechselnden Opernproduktionen, immer gemeinsam mit den Wiener Symphonikern. Das Festival ist für die Schönheit, der natürlichen Kulisse des Bodensees, überdimensionale Bühnenbilder, technische Kabinettstückchen und eine wie oben bereits erwähnte einzigartige Akustik bekannt, die durch die Technik des sog. Bregenzer Richtungshörens erreicht wird. Nun verließen wir das Festspielhaus und betraten anmutig die Seebühne selbst und wagten einen Blick hinter die Kulissen der Aufführungen. Hier standen wir mitten in der Szenerie der Oper der Freischütz, welche auch in 2025 aufgeführt und in 2026 durch La Traviata abgelöst wird. Es war ein faszinierendes Gefühl inmitten des Bühnenbildes zu stehen und die detailverliebten Aufbauten zu bestaunen. Nach der gut 1½ Stunden dauernden, sehr interessanten Tour, verabschiedeten wir uns dankend bei unseren beiden Begleiterinnen und starten zu unsere nächstem Termin – Hörbranz.
In Hörbranz ist die Schnapsbrennerei Prinz angesiedelt, zu deren Besichtigung wir uns bereits Wochen zuvor angemeldet hatten. Etwas verspätet wurden wir bereits erwartet und starteten sofort mit der Führung (wieder aufgeteilt in 2 Gruppen), bei der wir viel wissenswertes vermittelt bekamen. So wurden wir informiert, dass das zu verwendetes Obst hauptsächlich aus der Umgebung angeliefert wird, jedoch auf Grund von Ernteausfällen teilweise aus ganz Europa importiert werden muss. Nach einem Rundgang vorbei an den Edelstahl Maische Tanks bis zur Destillation und Endlagerung, wahlweise in Edelstahl- oder Holzfässern, gelangten wir in den Hofladen mit einem riesigen Verkaufsraum und einem gigantischen Sortiment. Um sich für ein Mitbringsel für nach Hause entscheiden zu können, war die sehnlichst erwartete fruchtige Verkostung äußerst hilfreich. Hier konnte man sich von Geschmack und Qualität aus einem sehr großen Angebot überzeugen, welches auch intensiv genutzt wurde. Da auf Grund des ausführlichen und intensiven Geschmacksfindungsprozesses der Zeitplan total aus dem Ruder lief, blieb leider keine Zeit mehr mit der Bahn den Hausberg Pfänder zu besuchen. So entschieden wir uns zu einem kleinen Aufenthalt am Seeufer und genossen den mittlerweile rasch werdenden blauen Himmel, mit seiner wärmenden Sonne. Die Rückfahrt nach Feldkirch verlief harmonisch und der ein oder andere ließ den Tagesablauf spirituell noch mal vorbeiziehen. Der abendliche Ablauf verlief wie am Vortag.
Mittwoch, 18.09.2024
Wir fuhren pünktlich um 09.00h los. Unser Ziel war die Insel Reichenau, wo eine ortskundige Reiseleitung um 11.00h unseren Bus betrat und uns auf einer ca. 2-stündigen Führung begleitete.
Mitten im westlichen Bodensee erstreckt sich die berühmte Insel Reichenau. Die letzten Meter zur größten Insel im Bodensee führen über einen von Pappelreihen gesäumten Damm. Es ist eine liebenswerte, von Wasser umspülte eigene Welt. Ehrwürdige Insel-Hüter sind die drei mittelalterlichen Kirchen Ober-, Mittel- und Niederzell, welche die UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt hat. Zwischen Gärtnereien, Feldern und Rebhängen auf denen Gemüse, Kräuter und Wein gedeihen, fuhren wir zur Kirche Sankt Peter und Paul in Niederzell und dem gleichnamigen Museum nebenan. Anschließend erklommen wir den den höchsten Punkt der Insel namens Hochwart, welcher auf 438,7 Meter liegt und sich circa 43 Meter über den Seespiegel erhebt und eine fantastische Aussicht in alle Himmelsrichtungen auf den See bis zu den Alpen bietet.
Nach Beendigung unsere Führung suchten wir uns ein schönes Plätzchen und vernichteten, bei herrlichem Sonnenschein, die restlichen Vorräte an Worscht, Weck und Sekt. Gegen 14.00h traten wir die Rückfahrt mit einem Zwischenstopp in Konstanz an, welcher zur freien Verfügung gestaltet werden konnte.
Konstanz ist eine historische Stadt im Süden Deutschlands, am Ufer des Bodensees und nahe der Schweizer Grenze. Mit etwa 85.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt am Bodensee und ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Deutschland und der Schweiz. Konstanz besticht durch seine gut erhaltene Altstadt mit engen Gassen und mittelalterlichen Gebäuden.
Konstanz ist historisch bedeutend: Das berühmte „Konzil zu Konstanz“ (1414-1418) fasziniert bis heute. Dass jahrelang getagt wurde, hatte schließlich seine Gründe: Man wollte mit dem Konzil endlich die Kirchenteilung überwinden. Es gelang die seinerzeit drei amtierenden Päpste abzusetzen und Martin V. (1368-1431) zum alleinigen Oberhaupt der Katholischen Kirche zu machen. Es sollte die bis heute einzige Papstwahl auf deutschem Boden bleiben. So genossen einige die wärmende Sonne bei einem Spaziergang am Seeufer, andere marschierten bis zum Hafen, um unter anderem das anfangs heftig umstrittene Wahrzeichen der Stadt, die Imperia, zu besuchen, eine neun Meter hohe und 18 Tonnen schwere Statue des Bildhauers Peter Lenk. Die Imperia erinnert satirisch an das Konzil, kam angesichts der eher derben Symbolik bei konservativen Stadträten und den Kirchen aber gar nicht gut an. Schließlich dürfte es sich, so die deutsche Wikipedia dazu ganz trocken, „um das weltweit größte Denkmal für eine Prostituierte handeln.“ Man verweilte an einem der zahlreichen Kaffees und genoss bei sommerlichen Temperaturen das ein oder andere Getränk. Bei unserer Rückfahrt, zu der wir gegen 16.00h aufbrachen, genossen einige noch einmal den Bordservice mit geistreichen Getränken. Nach dem Abendessen nahm man noch einen Absacker an der Bar zu sich, bevor man nach einem abwechslungsreichen Tag den Weg ins Zimmer fand.
Donnerstag, 19.09.2024
Wir starteten mit unserem Tourbus wieder pünktlich um 09.00h. Unser Ziel war der Apfelhof Neuhaus bei Überlingen.
Um 12.00h wurden wir bereits vom Chef des Hofs erwartet, der uns bei der Fahrt mit dem Apfelzügle begleitete. Schnell wurden die Proviantflaschen in Form von flüssigem Obst verstaut, ein erster Schluck zu sich genommen und den Raga Schlachtruf vielstimmig geschmettert. Es war eine idyllische Fahrt, vorbei an Obstbäumen, über die Wiesen und Felder rund um den Hof bei Überlingen, zwischen Bambergen und Lippertsreute. Unterwegs machten wir Halt, hier hörten wir Wissenswertes zur Landschaft, Geschichte und Pflanzen der Region. Je länger die Tour dauerte, umso mehr mündeten die spannend erzählten Informationen in einen karnevalistischen Vortrag, der mehrfach vielstimmiges Gelächter nach sich zog. So lernten wir unter anderem, dass es genauso unmöglich ist, einer Frau ins Wort zu fallen, wie einen Faden bei laufender Nähmaschine einzufädeln. Anschließend gab es eine reichhaltige Vesper mit Produkten aus der Gegend und vom Hof. Zum Abschluss stand unser legendäres Gruppenfoto an, welches nach einigen Störungen und Verzögerungen doch noch zu Stande kam
Gegen 15.00h traten wir unsere Rückfahrt an mit Zwischenstopp in Lindau. Auch hier bot sich der Aufenthalt zur freien Verfügung.
Lindau ist eine malerische Stadt im Südwesten Bayerns, gelegen auf einer Insel im Bodensee. Mit etwa 25.000 Einwohnern ist sie ein bedeutendes touristisches Ziel und bekannt für ihre historische Altstadt, die sich vollständig auf der Insel befindet und über eine Brücke mit dem Festland verbunden ist. Die Stadt bietet einen wunderschönen Blick auf die Alpen und den Bodensee und ist geprägt von einer reichen Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht.
Eines der bekanntesten Wahrzeichen Lindaus ist der Hafen mit dem markanten Leuchtturm und dem Löwen, die den Eingang zum Bodensee symbolisch bewachen. Diese beiden Monumente sind ein beliebtes Fotomotiv und repräsentieren die maritime Tradition der Stadt. Hier genossen wir das schöne Wetter auf den zahlreichen Terrassen der Lokale in der Sonne. In der Altstadt selbst finden sich zahlreiche gut erhaltene historische Gebäude, darunter das Alte Rathaus mit seiner aufwendig bemalten Fassade und die gotische Peterskirche, die zu den ältesten Kirchen am Bodensee gehört. Wieder ging ein unterhaltsamer Tag zu Ende und alle versammelten sich pünktlich und vollzählig am Bus zur Rückfahrt nach Feldkirch.
Freitag, 20.09.2024
Nach einer hoffentlich gelungenen, schönen und beeindruckenden RAGA Tour ist leider der Moment gekommen um Abschied zu nehmen und „Uf Wiederluege, Baba“ oder Auf Wiedersehen sagen zu müssen.
Der Bodensee beeindruckte nicht nur durch seine landschaftliche Schönheit, sondern auch durch die Vielfalt an kulturellen und historischen Sehenswürdigkeiten. Es war ein abwechslungsreicher und entspannter Ausflug, der die Region von ihrer besten Seite zeigte. Es war eine sehr schöne Auszeit am Bodensee und wir konnten viele Erlebnisse und Erinnerungen mit nach Hause nehmen.
Gegen10.00h traten wir unsere Heimreise an. Nach einem ersten Zwischenstopp am Rasthof Allgäuer Tor wurden wir von unserem Fahrer Helmut vorzüglich versorgt mit Wiener Würstchen und Brötchen. Außerdem wurden die restlichen Vorräte vernichtet. Während der Weiterfahrt, überlegten wir, wo die nächste Raga Reise hingehen könnte. Nach einer kurzen Abstimmung fiel die Wahl knapp auf das Elsass. Nach einem weiteren Zwischenstopp am Rasthof Würzburg erreichten wir ohne Zwischenfälle unser Ziel am Bürgeler Friedhofsparkplatz, wo sich die Abholer schon eingefunden hatten. Unseren Dank gilt vor allem Fred Stephan für die ausgezeichnete Planung und Organisation, unserer Bord Bistro Crew, die uns vorzüglich bewirtete, den edlen Sekt und Wurst Spendern, unserem Busfahrer, der uns hervorragend bewirtet und uns mit seinem Humor bestens bei Laune hielt, dem Deutschen Wetterdienst in Offenbach für das ausgezeichnete Spätsommer Wetter und Allen, die ihr Bestes zu dieser Reise beisteuerten.